3. AMIGA-Präsident Jim Collas nimmt Stellung zu Waitt-Interview

Vor wenigen Wochen hat Ted Waitt, CEO des AMIGA-Mutterkonzerns Gateway, mit 
einem Interview für Unruhe bei einigen Amiga-Usern gesorgt. Einige Tage 
später hat AMIGA-Präsident Jim Collas zu dem Artikel Stellung genommen:

�Liebe Amiganer,

kürzlich gab Ted Waitt dem "Guardian Online" ein Interview über generelle
Vorhaben von Gateway. Es wurde auch die Frage gestellt, welche Pläne
Gateway mit Amiga habe. Ted antwortete: "Wir haben eine Gruppe von Leuten
darangesetzt, die Vermögenswerte von Amiga zu einer Geräte-Strategie für
uns umzusetzen. Wie gut das laufen wird, weiß ich nicht, das Ergebnis wird
jedoch interessant sein. Amiga hat einige beachtenswerte Vermögenswerte. Es
ist definitiv kein Computer Geschäft."

Dieser Kommentar hat offensichtlich einige Bedenken in der Amiga-Gemeinde
hervorgerufen. Ich möchte allen versichern, daß dieser Kommentar keineswegs
unsere dargelegten Pläne mit Amiga beeinträchtigt. Wir haben unseren Kurs,
einen Next Generation Multimedia Amiga herauszubringen, nicht geändert. Auf
unserer Website habe ich in meinem Mai-Brief an die Gemeinde den neuen
Multimedia-Computer schon beschrieben und auch, wie er sich in ein
komplettes "Information Appliance" Betriebssystem einfügt; bitte lest diese
Erklärung, denn sie wird Euch helfen, die Amiga Produkt-Strategie zu
verstehen.

Ted's Kommentare beziehen sich auf die Produktpläne von Gateway, die
Amiga-Technologie zu nutzen. Gateway ist hauptsächlich interessiert an der
NG Amiga Technologie aufgrund des aufkommenden "Information Appliance"
Marktes. Daß Gateway sein Augenmerk auf den Informationscomputer mit
Internet-Zugang richtet, ist zu rechtfertigen mit dem extrem hohen
Potential dieses Marktes und mit seiner Bedrohung der PC-Industrie.
Bekannte Industrie-Analytiker haben Information Appliances als "die nächste
Internet-Welle" bezeichnet und als "eine der aufregendsten Gelegenheiten
des neuen Jahrtausends". Bis zum Jahre 2002 wird prognostiziert, daß
Information Appliance die PC-Verkäufe überrunden wird, und daß mehr
Information Appliances an das Internet angeschlossen werden als PCs. Wenn
ich Präsident von Gateway wäre, dann wäre dies auch eines meiner vordersten
Augenmerke. Ich bin aber nicht Präsident von Gateway, sondern von Amiga und
ich möchte die Pläne von Gateway mit Amiga nicht durcheinanderbringen. Es
besteht eine bedeutende Übereinstimmung in unseren Plänen, aber eben auch
ein Unterschied in manchen Ansichten. Ich wurde von Ted ermutigt, Amiga als
eine unabhängige Firma zu führen, mit eigener Strategie und Plänen. Dies
löscht das Hauptproblem aus, das Amiga schon seit Jahren zurückwirft,
nämlich das Problem, Aufmerksamkeit und Vorrang von großen Mutterfirmen zu
bekommen, die sich auf ihr Hauptgeschäft konzentrieren.

Bezüglich Amiga's Strategie habe ich bereits einige Male erwähnt, daß Amiga
in den entstehenden großen Markt des Information Appliance einsteigen wird,
um den Impuls für unsere NG-Architektur zu festigen. Deshalb haben wir eine
Architektur herausgebracht, die die Kraft des Multimedia-Computing in ein
komplettes Homecomputing-Umfeld integriert, das außerdem Information
Appliances beinhaltet. Dies ist eine revolutionäre Architektur und das
Computer-Medium der Zukunft, das starke Leistung und einfache Handhabung
vereint. Es ist ein enormes Unterfangen, das Amiga die Chance gibt, wieder
als bedeutende Technologie in der Industrie aufzusteigen.

Während meiner Reise nach Deutschland und England im letzten Monat habe ich
einer kleinen Gruppe Prominenter der Amiga-Gemeinde Pläne und einige
Details der neuen Architektur präsentiert. Ich tat dies vertraulich, um
etwas Feedback und Meinungen zu bekommen. Als genau verstanden war, was wir
vorhaben, war das Feedback sehr positiv und die Leute waren sehr begeistert
über die neue revolutionäre Architektur. Ich würde der Gemeinde sehr gern
die Details der neuen Amiga-Architektur mitteilen, aber wir sind noch immer
in einem sehr empfindlichen Stadium, was Konkurrenz und anderen
Technologie-Partnerfirmen anbelangt. Ich weiß, daß dies frustrierend für
die Gemeinde da ihr schon so lange auf ein NG Produkt wartet. Dennoch
können wir erst so viel wie möglich an Informationen weitergeben, wenn der
geeignete Zeitpunkt dafür gekommen ist.

Ich hoffe, dieser Brief klärt die Aussage von Ted Waitt bezüglich Gateway's
Nutzung von Amiga-Technologie. Ich werde weiterhin so viele Informationen
wie nur möglich an Euch weiterleiten. In ein paar Wochen wird mein
Juni-Brief veröffentlicht. Ich kann Euch versprechen, daß 1999 ein super
Jahr für Amiga und die Amiga-Gemeinde werden wird.

Keep the Momentum Going as we Come Back for the Future.

Herzlichst,
Jim Collas
President und CEO, Amiga�

(Quelle: AMIGA)